Das Bild
Als er das
erste mal dies Bild sah,
auf welchem sie mit blassem Gesicht
liebevoll umarmt
von einer ihrer Töchter
in einem Zimmer saß,
da war er fast enttäuscht.
Er hatte schon so manches Wort mit ihr
gewechselt,
fasziniert von ihrer Art und Sprache,
sich in seinem Kopf,
ein Bild von ihr gemalt.
Doch dieses hier,
war völlig anders.
Er hatte keinen Blick
für ihre Tochter.
Auch die Frau auf diesem Bild,
sprach weit weniger ihn an,
als das,
was er bisher mit ihr besprach.
Eigentlich war er sehr froh darüber,
dass da keine Traumfrau abgebildet
war,
denn die Worte hatten ihn
viel zu sehr schon in den Bann
gezogen,
Gefühle tief in ihm geweckt,
die er lieber hielt versteckt.
Erst viel später,
als er sie auch persönlich
kennenlernte,
sie und ihre Kinder,
die sofort sein Herz gewannen,
mehr von ihrem Leben wußte,
konnte er das Bild verstehen.
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Heute kennt
er viele Bilder,
auf welchen trefflicher ihr Aussehen
ist,
die noch manches Mal
es warm in seinem Herzen werden
lassen,
doch das erste Bild
ist heute sein Lieblingsbild.
Ihre Äußeres ist für ihn nicht mehr so
wichtig,
nicht die Frau steht heut' im
Vordergrund,
sondern die Werte tief in ihrem
Innern,
Sie,
die heute Freund seiner Familie,
aber schon immer ihren Kindern
liebevolle Mutter ist.
Heute ist sein Blick,
nicht mehr abgelenkt,
von ihren weilblich schönen Reizen,
von ihrer scheinbar lockren Art,
sondern frei
für einen wirklich wunderbaren
Menschen.
So schön auch ihre rauhe Schale,
so lockend manchmal ihre Art,
dass wirklich Wichtige liegt dahinter,
tief in ihrem Innern.
Diese Bild zeigt es so wunderschön,
wie kein anderes dass er kennt von
ihr.
a.m.
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