| 
                      
                        
                          | 
                              
                                
                                  |  "Wir leben
                                            alle unter demselben Himmel,
                                            aber wir haben nicht alle
                                            denselben Horizont."(Konrad
                                        Adenauer, deutscher
                                        Bundeskanzler, 1876-1967)
 |  |  
                          | 
 |  
                          |  Menschen mit
                                ADS / AD(H)S sind zunächst ganz normale
                                Menschen mit einer anderen Art der
                                Abbildung der Wirklichkeit im Gehirn.
 |  
                          |  "Dabei richtet sich die
                                Aufmerksamkeit nicht auf ein
                                Beziehungengefüge, sondern sie richtet
                                sich auf Wirkungen bzw. Wirkungsweisen -
                                also darauf, in welcher Weise Merkmale
                                zusammenwirken. Um aber auf Wirkungen
                                fokussieren zu können, müssen Prozesse
                                beobachtet werden. Aus diesem Grund
                                erscheint die Aufmerksamkeit sprunghaft
                                und schnell wechselnd, da Prozesse eben
                                ablaufen, also dynamisch sind."(Zitat: Frau Elisabeth
                                  Dägling)
 |  
                          | 
 |  
                          |  Von einer
                                Störung kann eigentlich erst dann
                                wirklich gesprochen werden, wenn sie
                                bedingt durch ihr "Andersein",
                                Folgeerscheinungen ausbilden und
                                Betroffene von der Gesellschaft
                                Ablehnung und Ausgrenzung erfahren.
 |  
                          |  "Dass ADS bzw. ADHS negativ
                                bewertet wird, liegt zunächst einmal
                                daran, dass das Denken und Verhalten
                                nicht der Norm entspricht, also dem, was
                                für die überwiegende Mehrheit der
                                Menschen zutrifft. Da sich an dieser
                                Norm beispielsweise auch unser
                                Bildungssystem orientiert, führt die
                                andere Art des Denkens, Lernens und
                                Verhaltens zu Schwierigkeiten beim
                                Verständnis und zu Ausgrenzungen - die
                                Gesellschaft fordert das mittlere Maß.
                                Wer da herausfällt, wird entsprechend
                                "eingenordet"."(Zitat: Frau Elisabeth
                                  Dägling)
 |  | 
 | 
                      
                        
                          | AD(H)S - Krankheit oder
                                Gabe?ADS/ADHS -
                                  eine andere "Art" Mensch zu sein!
 
  Es gibt
                                unterschiedliche Ansätze, ADS/AD(H)S
                                einzustufen. Die Verfasser dieses
                                Webauftrittes vertreten konsequent die
                                Auffassung, ADS/AD(H)S ist formal weder
                                eine Störung noch eine Krankheit -
                                sondern eine spezifische evolutionäre
                                Entwicklungsform des Menschen, im
                                Wesentlichen resultierend aus der
                                Arbeitsteilung. 
 Im Gehirn laufen Konstruktions- und
                                nicht Informationsverarbeitungprozesse
                                ab. Nach der Art, wie diese ablaufen,
                                kann man u.E. bei der
                                Abbildung/Konstruktion der Wirklichkeit
                                im Gehirn zwei unterschiedliche Typen
                                unterscheiden, die normgesteuerten
                                prädikativen Menschen und die
                                funktionalen (ADS-)Menschen.
 Bei der heute regelmäßig als
                                "abweichend/störend" empfundenen
                                funktionalen Art richtet sich die
                                Aufmerksamkeit auf Prozesse und
                                Wirkungsweisen: was bewirke ich mit dem,
                                was ich tue? Hier geht es nicht um
                                Nebenwirkungen, sondern um Wirkungen,
                                die mit einer Entscheidung mit ausgelöst
                                werden.
 Bei der heute als "normal" eingestuften
                                normgesteuerten prädikativen Art richtet
                                sich die Aufmerksamkeit auf invariante
                                Merkmale (Einzelheiten!). Diese sind
                                (zumindest relativ) stabil und statisch,
                                erfordern also keine dynamische sondern
                                eher konstante Aufmerksamkeit und passen
                                somit besser in die heutigen
                                Anforderungen.
 
 
 Mit der auf heutige
                                Lebens- und Arbeitsverhältnisse
                                unangepassten Art im Gehirn abzubilden
                                und den Aufmerksamkeitsschwankungen
                                kommt es zunehmend zu Konflikten mit der
                                "Norm". Das deshalb als "Versagen"
                                empfundene bzw. regelmäßig so
                                interpretierte "Verhalten" führt zu
                                Folgeerscheinungen. Diese sind dann u.E.
                                die eigentliche Störung bzw. die
                                Rechtferigung für die Bezeichnung als
                                Syndrom.
 
 Bei einer dynamischen Aufmerksamkeit
                                sind Schwankungen normal. In der Schule
                                wird aber bei den heutigen Lehrmethoden
                                zumeist eine konstante Aufmerksamkeit
                                vorausgesetzt. Abweichungen werden als
                                "Unaufmerksamkeit" eingestuft. "Er
                                könnte viel mehr, wenn er wöllte .." ist
                                dann ein sich regelmäßig wieder zu
                                findender Satz in den Zeugnissen und
                                Beurteilungen derartiger Kinder.
                                "Faselfehler" wegen fehlender
                                "Aufmerksamkeit" für Details, usw.
                                setzen die Reihe der Negativerlebnisse
                                fort.
 Die Reizüberflutung beansprucht Menschen
                                mit AD(H)S infolge ihrer niedriger
                                eingestellten Reizfilter (nehmen
                                deutlich mehr Reize auf, als andere)
                                darüber hinaus deutlich mehr, führt
                                nicht selten zu massiven
                                Überlastungserscheinungen. Die impulsive
                                Art führt zu Kritik und nicht selten zu
                                Ausgrenzung.
 Viele Menschen mit AD(H)S entwickeln
                                deshalb eine Reihe von negativen
                                Begleiterscheinungen, wie
                                "Versagensängste", "Aggressivität",
                                "Bindungsunfähigkeit" u.a.. Sind diese
                                für den Betroffenen nicht mehr händelbar
                                oder beeinträchtigen sie ihre Teilnahme
                                am gesellschaftlichen Leben und ihre
                                persönliche Entwicklung massiv, dann
                                kann und muß von einer Störung
                                gesprochen werden, auch wenn u.E. die
                                Ursache hierfür eher in der Gesellschaft
                                als im Betroffenen gesehen werden muß.
 
 
 Eine Einstufung als
                                Krankheit hat eher einen fiskalischen
                                als einen gesundheitlichen Hintergrund.
 
 Um in der heutigen Zeit sowohl
                                medizinische als auch andere - vor alle
                                integrative - Hilfe zu finanzieren,
                                bedarf es der "Einstufung" als
                                "Krankheit". Nur wenn diese Einstufung
                                vorliegt, können Kassen, Jugendamt und
                                andere die Maßnahmen finanzieren.
 |  |