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ADS/ADHS
"Genialität
und Wahnsinn liegen dicht
beieinander"
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Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
und
Hyperaktivitäts-Syndrom
- Reizoffenheit,
Reizüberforderung und körperliche
Bewältigungsstrategien- |
Nicht anpassen,
sondern entwickeln - Menschen mit ADHS
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"...
Die meisten Kinder und die Jugendlichen
mit dem ADHS haben so viel Liebenswertes
(wenn sie nur nicht so oft und so
intensiv "nerven" würden!!). Und viele
der "Hypies" entwickeln, nicht zuletzt
über ihr eigenes Leid, eine ausgeprägte
Fähigkeit zu prosozialem und
fürsorglichem Verhalten für andere
Menschen, denen es nicht gut geht. Das
müssen wir ihnen unbedingt erhalten!
Schließlich, und das ist besonders
wichtig: wenn man sich das
hyperkinetische Verhalten genau ansieht,
dann erkennt man in vielen Varianten,
wie sehr sich die Hyperkinetiker schon
im Schulalter ständig und intensiv um
eine Verbesserung ihrer
Anpassungsschwierigkeiten bemühen, für
die sie selbst gar nichts können.
Unter der "lärmenden" hyperkinetischen
Symptomatik ist dies oft nicht leicht zu
erkennen. Aber tatsächlich sind viele
ihrer Verhaltensweisen ebenso störend
wie sie zugleich auch sinnvoll (!) sind.
Und ihre prosozialen Bereitschaften und
ihr ständiges Bemühen zu erkennen und
vor allem auch anzuerkennen, das sind
bereits wirkungsvolle Elemente einer
erfolgreichen Behandlung.
Was man lange nicht für möglich hielt:
auch Erwachsene können noch anhaltend
und intensiv an den Symptomen des ADHS
leiden. Tragisch und sehr belastend ist
so häufig, daß sie die Ursachen dafür
nicht verstehen oder erkennen können,
solange sie über die Besonderheiten des
ADHS nicht genug oder noch gar nichts
wissen. Es gibt noch viel zu wenig
Fachleute, die verläßlich unterscheiden
können, ob jemand ein ADHS hat oder
nicht.
Um die vielen und weitverbreiteten
Ratlosigkeiten und Mißverständnisse über
das ADHS allmählich zu verringern, sind
detaillierte und genaue Informationen
darüber not-wendig. ... "
(Quelle:
http://www.adhs-hilfe.de/) |
Historische Zeugnise in
der "Kinderliteratur"
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"Ob der Phillip
heute still wohl bei Tische sitzen
will?" Als der "Zappelphilipp" vor mehr
als 150 Jahren samt gedeckter Tafel und
Stuhl zu Boden fiel, waren die Begriffe
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom,
Hyperkinetisches Syndrom, Hyperaktivität
und Hypoaktivität noch nicht bekannt.
Was vor langer Zeit als schlicht
"unerzogen und wild" galt, ist
heutzutage eine allgemein bekannte
"Besondere Persönlichkeitsvariante"
Die Symptome eines ADHS sind folglich
schon mehr als 100 Jahre bekannt, wenn
auch nicht aus der wissenschaftlichen
Literatur, sondern aus einem bekannten
deutschen Kinderbuch. Den
„Struwwelpeter“ (1848) kennen alle als
nettes Kinderbuch, die wenigsten wissen
jedoch, dass sein Autor Heinrich
Hoffmann praktischer Arzt und später
Nervenarzt war.
In dem Kinderbuch, das er für seinen
kleinen Sohn schrieb, finden sich
tatsächlich Beschreibungen, die an das
Störungsbild ADHS denken lassen. So
zeigt der oben bereits erwähnte
„Zappelphilipp“ sehr deutlich die
motorische Aktivität und Impulsivität,
dieses „Sich-Nicht-Bremsen-Können“ der
ADHS-Kinder bis hin zum Sturz mit dem
Stuhl und allem, was auf dem Tisch war:
„... Suppe, Brot und alle Bissen, alles
ist Herabgerissen ...“.
Auch „Die Geschichte vom Hans
Guck-in-die-Luft“ kann man als ein
Beispiel für das Aufmerksamkeitsdefizit
interpretieren, für die erhöhte
Ablenkbarkeit eines Kindes mit ADHS und
für die häufigen Ungeschicklichkeiten
und die kleinen Unfälle, die diesen
Kindern oft zustoßen. („Bautz! Perdauz!
– da liegen zwei! Hund und Hänschen
nebenbei.“)
Dann gibt es „Die Geschichte vom
fliegenden Robert“, die von einem Kind
erzählt, das eine Idee im Kopf hat und
die auch umsetzen muss, egal, was andere
tun oder sagen und ohne an die Folgen zu
denken. („Wenn der Regen niederbraust,
..., bleiben Mädchen oder Buben hübsch
daheim ... .- Robert aber dachte: Nein!
...Das muß draußen herrlich sein!- ...“) |
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