Evaluation nach Thom Hartmann | Was ist AD(H)S | ADHS - Krankheit oder Gabe!
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                                zusammengestellt und verfasst von
                                Andreas Müller

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Jeder Mensch ist gleich wert und sollte deshalb stets an seinen tatsächlichen Fähig-keiten gemessen und etspr. diesen gefördert werden.


Überhöhungen bzw.  Degradier- ungen sind deshalb völlig unangebracht!


Die Unterteilung von "Jäger" und "Farmer" Eins-zu-Eins in "AD(H)Sler" und "Menschen ohne AD(H)S" dürfte u.E. so nicht möglich sein.


Wahrscheinlich könnte aber die grundsätzliche Zuordnung von Eigenschaften der
"Jäger" und "Farmer" zu "AD(H)Sler" und "Menschen ohne AD(H)S" nen- nenswerte Übereinstimmungen widerspiegeln.


"Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont."
(Konrad Adenauer, deutscher Bundeskanzler, 1876-1967)
Was ist ADS/ADHS ?

Evaluation nach Thom Hartmann

Jäger und Sammler - Planzer und Viehzüchter ?

Thom Hartmann hat in seinem Buch "Eine andere Art die Welt zu sehen" die These aufgestellt, Betroffene seien aus genetischer Sicht die Nachfahren der steinzeitlichen Jäger und Sammler (Hartmann nennt sie Hunter).
Ihm zufolge ist die heutige moderne Gesellschaft eine Weiterentwicklung der Gesellschaft sesshaft gewordener Farmer. Um sich in dieser Gesellschaftsform leicht zurechtzufinden, benötigt man andere Voraussetzungen und Fähigkeiten als in einer von Huntern geprägten Gesellschaft.
Dieser Unterschied zwingt Hunter dazu, sich mit ihren anderen Fähigkeiten und Voraussetzungen einer Farmer-Gesellschaft anzupassen. Wie ein Farmer zu leben, stellt für Hunter jedoch eine permanente potentielle Belastung dar. Daher stehen sie vor der Aufgabe, einen Weg zu finden, sich ihre Fähigkeiten trotz der ungünstigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zum Vorteil machen zu können. Das Ziel ist, Anerkennung für ihre besonderen Talente zu erlangen, anstatt permenent nur "anzuecken".
In der Entwicklung unserer Erde hat es viele Formen der Anpassung ihrer Lebensformen an die Gegebenheit des Lebensumfeldes und der Lebensverhältnisse gegeben.
Angesichts dessen ist es durchaus möglich, daß nicht alle Menschen in gleichem Umfange in dem Maße ihre Sinne "zurück"entwickelt haben, wie sie selbige nicht mehr benötigt haben, um erfolgreich zu überleben.
Die heutigen Probleme der Menschen mit ADS/ADHS liegen aber eher nicht in ihren Fähigkeiten, sondern in den dafür notwendigen Kompensationsmechanismen und Begleiterscheinungen, die in der heutigen Reizflut und durch die von der Gesellschaft geforderten Kontinuität und Anpassung zunehmend überfordert werden.
Viele der für einen erfolgreichen Jäger notwendigen Fähigkeiten können wegen dem Überlebensvorteil bei optimaler Anpassung durchaus dazu geführt haben, daß die heute ADHS-Betroffenen nichts anderes sind, als optimal an ein Leben als Jäger angepasste Menschen. Das überdurchschnittliche Reizaufnahme- und Verarbeitungsvermögen sowie das Hyperfocusieren einerseits und das entspannende Tagträumen sowie das oftmals nur beschränkt abrufbare Kurzzeitgedächtnis scheinen diesen Schluß zumindest nahe zu legen:
Kürztzeitgedächtnis/
Impulsives Handeln:
Schnelles Erfassen der wesentlichen Punkte einer Situation, einer Tätigkeit, einer Aussage bzw. einer Entwicklung sind für Jäger überlebenswichtig. Jäger brauchen deshalb ein sehr ausgeprägtes Reizempfinden, eine sofortige Verarbeitungs- und Reaktionsgabe (wobei gilt: je schneller und mehr umso besser!).
Langzeitgedächtnis/
Reaktivier-/Rekonstruiervermögen:
Jäger brauchen darüber hinaus ein Erinnerungs- und Reaktiviervermögen, das ihnen später erlaubt,  sich bei wiederholenden Situationen sofort zurecht zu finden, Lehren aus Fehlern zu  ziehen bzw. Erfolge zu wiederholen.
Kurzzeitgedächtnis: Das Kurzzeitgedächtnis ist weniger notwendig, es kann im Gegenteil zu Verzögerungen bei Handlungen führen, weil es andere Prozesse blockiert.
Hyperfocusieren: Eine Jagd zog/zieht sich oft über lange Zeiträume hin. Während der gesamten Zeit muß der Jäger hochkonzentriert auf sein Ziel sein und alles andere Verdrängen. Heute sagt man Hyperfocusieren dazu - eine typische Eigenschaft von ADS/ADHS-Betroffenen.
Tagträumen: Gleichzeitig kann ein Jäger nach erfolgreicher Jagd lange Ruhezeiträume in Anspruch nehmen, wo seine Sinne und sein Gehirn sich entspannen können (ähnlich dem Tagträumen).
Die Entwicklung der Menschen vom Jäger und Sammler zum Pflanzer und Tierzüchter könnte bei der Mehrzahl der Menschen einen Großteil dieser Fähigkeiten zugunsten anderer verkümmern haben lassen, da die neue Lebensweise grundsätzlich andere Anforderungen stellte. So waren jetzt die Fähigkeiten zu Kontinuität, zum Bewältigen montoner Tätigkeiten (Unkraut jäten, Feld bestellen, ackern), zum Überstehen langer Wartezeiten (von der Saat bis zur Ernte) wichtiger geworden. Die Fähigkeiten der Jäger waren durch ihre "Nebenwirkungen" (Ruhephasen, Diskontinuität, Desinteresse am Monotonen)  eher hinderlich und  könnten deshalb bei den meisten Menschen durch andere Entwicklungen kompensiert, ersetzt oder mutiert worden sein.
Die rassante Entwicklung der heutigen Gesellschaft jedoch läßt durchaus die Option offen, daß beide "Entwicklungsformen" des Menschen - sofern diese Unterteilung nach T. Hartmann zutreffend ist - benötigt werden, wahrscheinlich gleichzeitig und sogar stärker als je zuvor. Es ist durchaus realistisch, davon auszugehen, daß man zukünftig infolge der Geschwindigkeit der Informationsgewinnung gerade nur noch durch eine Kombination von Teams mit Vertretern sowohl der Kategorie "Jäger" als auch der Kategorie "Farmer" in der Lage sein könnte, die Menschheit voran zu bringen. Während die "Jäger" für das schnelle Erfassen, übergreifende Denken, negieren von Unnötigem (Informationsfilterung) und das Aufstellen grundsätzlicher Theorien benötigt werden könnten,  würden die "Farmer" dringend benötigt, m in Fleißarbeit und Kontinuität diese zu hinterlegen und in nutzbringende Lösungen umwandeln. In diesem Zusammenwirken bestünde die große Chance und der Bedarf an Menschen mit ADS/ADHS! Nicht zuletzt deshalb wird bereits heute in vielen Unternehmen in den unterschiedlichsten Bereichen auf sogenannte "Hunter" zurückgegriffen.
Die These von Thom Hartmann hat einen Pferdefuß: Evolutionäre Entwicklungen laufen über extrem lange Zeiträume. Der Übergang der "Jäger und Sammler" zu den "Ackerbauern und Viehzüchtern" erscheint hierfür zu kurz. Es müssen, sofern die Grundkonzeption der Evolutionären "Spaltungsthese" zutrifft - und hiervon wird unsererseits ausgegangen, bereits früher  - bei den "Jäger und Sammlern" entsprechende Weichenstellungen erfolgt sein. (s.h. Evolutionäre Spaltungsthese! )
Dies ist keine ärztlich-psychologische Beratung sondern sind private Ausführungen zu AD(H)S unter Nutzung von Veröffentlichungen in WEB und Literatur,  sowie eigenen Erlebnissen mit AD(H)S, die den Betroffenen und ihren Familien Mut machen und den Verantwortlichen in Politik und Bildung einen kleinen Einblick in diese Materie geben soll!
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